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Cannabispflanze wird outdoor an der Spitze mit einer roten Schere beschnitten.

Juni-August

Cannabis outdoor beschneiden & runterbinden

Ein buschiger Wuchs, kann den Ertrag steigern! Wir geben einen Überblick über die wichtigsten Beschneidungsmethoden, wie z.B. Toppen oder Lollipopping.

Außerdem erfährst du, wie du runterbindest und ob es Sinn macht, Autoflower outdoor zu beschneiden.

KI generiertes Bild des Autors. Lächelnder Mann mit mittellangem, braunem Haar.

Über den Autor: Seit meiner Jugend fasziniert mich die Ethnobotanik und ihre kulturelle Bedeutung. Ich bin gerne in Hanfforen unterwegs und meine Herzensangelegenheit ist der Outdoor-Anbau:
Frische Luft, wenig Kosten, biologisch - growen ohne viel Schnick-Schnack!

Texte zuletzt aktualisiert am 30.10.2024

1. Beschneiden

Warum wird Cannabis beschnitten?

Alle Beschneidungsmethoden haben gemeinsam, dass sie im richtigen Einsatzszenario eine Ertragssteigerung bewirken können.

Die Mehrheit der Cannabis Beschneidungstechniken entstand in den letzten 15 Jahren im Kontext des Indoor-Anbaus. Entsprechend machen viele Beschneidungstechniken auch nur im Indoor-Bereich wirklich Sinn.

Gründe, warum man Cannabis beim OUTDOOR-ANBAU beschneidet:

Begrenzung der Wuchshöhe (z.B. beim Balkon-Grows)

Viele, aber kleinere Buds (reduziert Schimmelgefahr)

Breiter buschiger Wuchs (Ertragssteigerung)

Gründe, warum man Cannabis beim INDOOR-ANBAU beschneidet:

Ideale Lichtausbeute (Grow-Lampe bewegt sich im Gegensatz zur Sonne nicht)

Optimierung der Luftzirkulation (reduziert Schimmelgefahr)

Ideale Platzausbeute (limitierte Growzelt Fläche)

Begrenzung der Wuchshöhe (limitierte Growzelt Höhe)

Möglichst große Buds (höherer Wert)

Beim INDOOR-ANBAU zielen die meisten Techniken darauf ab, den limitierten Raum im Grow-Zelt optimal auszuschöpfen sowie möglichst viele Pflanzen unterzubringen.

 

Daher zielen viele Beschneidungsmethoden darauf ab, „überflüssige“ Pflanzenteile, die kaum Licht erhalten, abzunehmen. Meist werden hierfür tiefliegende Zweige sowie Blattmaterial entfernt.

Zwei Outdoor Cannabispflanzen in einem Topf. Die eine steht in der Sonne auf einem Balkon. Die andere steht auf einer Terrasse vor einer Hauswand.

Bild: Zwei Outdoorpflanzen im fortgeschrittenen Blütestadium. Beide Pflanzen wurden getoppt, um die Wuchshöhe zu regulieren, sowie heruntergebunden, damit die Blüten maximal Sonne erhalten.

Beim OUTDOOR-ANBAU hingegen stehen andere Gründe und Motive im Mittelpunkt. Beispielsweise ändert sich der Beleuchtungswinkel durch den Verlauf der Sonne ständig, wodurch die Cannabispflanze aus vielen Winkeln ausgeleuchtet wird. Effiziente Platznutzung spielt ebenfalls eine untergeordnete Rolle.

 

Headbuds (große Blüte am Hauptstamm) sollten nicht zu groß werden, weil sie im Herbst besonders anfällig für Schimmel sind. Da Hanf outdoor gerne mal 2-4m Höhe erreicht, was Balkone und Gewächshäuser an ihre Grenzen bringt, muss häufig die Wuchshöhe in Schach gehalten werden.

Faustregel: Führe alle Beschneidungstechniken nur an vitalen Cannabis Exemplaren durch und vor Beginn der Blüte (einzige Ausnahme: Lollipopping).

2. Beschneiden

Sollte man Cannabis outdoor beschneiden oder nicht?

Die Antwort lautet: Kommt darauf an!

Baust du in Töpfen an, ist Beschneiden zur Regulierung der Wuchshöhe meist nicht notwendig. Die Topfgröße limitiert bereits die Höhe der Cannabispflanze. Topfpflanzen werden meist nicht höher als 2m.

 

Bei photoperiodischen Sorten im Freiland, die erst im Spätherbst erntereif sind, macht ein Beschneiden wiederum mehr Sinn. Regenphasen und hohe Luftfeuchtigkeit erhöhen die Schimmelgefahr der Cannabisblüten (Buds) signifikant.

Wenn nicht beschnitten oder runtergebunden wird, entsteht ein kegelförmiges, hochgewachsenes Wuchsbild, ähnlich eines Tannenbaums. Die Spitze bildet ein massiver Headbud, die Buds darunter werden immer kleiner, da sie weniger Sonnenlicht abbekommen. 

▸ Autoflower beschneiden

Outdoor Autoflower beschneiden – ja oder nein?

Hast du eine Autoflower Cannabis Sorte gewählt, solltest du outdoor weder Beschneiden, noch irgendwelche Low-Stress- oder High-Stress-Methoden anwenden!

 

Die Anwendung radikaler Methoden bei Autoflowern, wie z.B. Lollipopping, schocken die Hanfpflanze.

 

In der Folge pausiert das Wachstum für 1-2 Wochen in der ohnehin sehr kurzen „vorprogrammierten" Vegetationsphase.

Beim Outdoor-Anbau erfährt die Cannabispflanze ausreichend natürlichen Stress, durch Temperaturschwankungen, Wind und Fraßschäden.

Üppige Cannabis Autoflower der Sorte "Blueberry" steht in einem schwarzen Topf auf einer Terrasse vor der Hauswand.

Möchtest du die Wuchsform verändern, kannst du mit Runterbinden arbeiten. Das ist schonend und auch so lässt sich problemlos die Entstehung mehrerer Headbuds erzielen.  

3. Material

Wie & womit beschneidet man Cannabis?

Verwende zum Beschneiden stets ein sehr scharfes und sauberes Messer oder eine scharfe Schere. Die Schneide lässt sich schnell durch etwas Desinfektionsmittel, Reinigungsalkohol oder eine offene Flamme sterilisieren.

Die Schnittwunde ist dabei stets eine willkommene Eintrittspforte für Pilze und Krankheiten. Reinige deshalb auch deine Hände oder trage Latexhandschuhe. Führe den Schnitt in einem 45 Grad Winkel aus, um zu verhindern, dass sich Feuchtigkeit in der Wunde festsetzt.Feine Triebe können auch mit sauberen Fingern abgeknipst werden.

Auf einem Rasen liegen nebeneinander folgende Materialien: weiße Latexhandschuhe, eine Rolle Juteband, eine Schere mit einem roten Griff und eine Flasche Isopropanol.

Bild: Mehr als ein paar haushaltsübliche Dinge braucht es nicht zum Beschneiden bzw. Runterbinden.

4. Beschneidungstechniken

Die wichtigsten Cannabis Beschneidungsmethoden

Im Folgenden erklären wir die häufigsten Beschneidungsmethoden beim Cannabis-Anbau mit ihren Vor- und Nachteilen.

 

Wie Eingangs erwähnt, eignen sich viele Beschneidungstechniken vorrangig für den Indoor-Anbau. Einige weitere Techniken wie LST (Low-Stress-Training), SCROG (Screen of Green), SOG (Sea of Green) machen im Outdoor-Kontext kaum Sinn und werden nur kurz behandelt.

 

Die folgende Übersicht skizziert schematisch die charakteristischen Wuchsformen und Schnittstellen der jeweiligen Beschneidungsmethode für Cannabis.

Skizziert ist links auf dem Bild der Normalwuchs der Cannabispflanze, mit einem großen Headbud an der Spitze und kleineren seitlichen Buds. In der Mitte ist das Runterbinden gezeigt: Beschränkte Wuchshöhe, buschiger Wuchs und mehrere mittelgroße Headbuds. Rechts ist das Toppen und Runterbinden gezeigt für eine beschränkte Wuchshöhe, buschigen Wuchs, mehrere große bis mittelgroße Headbuds und größere/kleinere seitliche Buds. Der Schnitt wird mit einer Schere symbolisiert und einem roten Kreuz. Das Runterbinden wird mit roten Linien symbolisiert. Bildbeschriftung links: Normalwuchs; Bildbeschriftung Mitte: Runterbinden; Bildbeschriftung rechts: Toppen + Runterbinden.

Bild: Beim „Runterbinden“ wird die Wuchsform der Cannabispflanze mit Hilfe von Schnüren (rote Linien) in die gewünschten Bahnen gelenkt. Beim Topping wird zudem die Haupttriebspitze gekappt. Beide Herangehensweisen eignen sich gut für den Outdoor-Anbau.

Skizziert ist links auf dem Bild der Normalwuchs der Cannabispflanze, mit einem großen Headbud an der Spitze und kleineren seitlichen Buds. Links in der Mitte ist das Topping und FIM gezeigt: Buschiger Wuchs, mehrere mittelgroße Headbuds und kleinere seitliche Buds. Rechts in der Mitte ist das Lollipopping gezeigt für eine bessere Luftzirkulation, wenige große Headbuds unf für eine verbesserte Lichtausbeute. Ganz rechts ist das Mainlining gezeigt mit einer niedrigen Wuchshöhe, maximale Lichtausbeute und mehreren mittelgroßen Headbuds. Der Schnitt wird mit einer Schere symbolisiert und einem roten Kreuz. Das Runterbinden wird mit roten Linien symbolisiert. Bildbeschriftung Links: Normalwuchs, Mitte Links: Topping/FIM, Rechts Mitte: Lollipopping, ganz Rechts: Mainlining.

Bild: Bei diesen drei Varianten wird der Haupttrieb der Hanfpflanze entfernt, um stärkere Seitentriebe zu erzielen. Beim Lollipopping und Mainlining werden zudem ein Großteil der Seitentriebe entfernt. Diese beiden Varianten sind für den Outdoor-Anbau ungeeignet.

5. Anleitung: Cannabis Beschneiden: 

So beschneidest du dein Hanfpflanzen

Die beiden folgenden Methoden bilden die Grundlagen aller Cannabis Beschneidungstechniken. Die Natur schuf Hanf als relativ unverwüstliche Pflanze. Wer einen grünen Daumen besitzt und etwas Erfahrung hat, kann daher alle Beschneidungsmethoden nach Belieben kombinieren und experimentieren.

Die wichtigsten Motive für das Beschneiden von Outdoor-Cannabispflanzen, lauten:  Schimmelvermeidung sowie die Begrenzung der Wuchshöhe. Wer Freude an Experimenten hat, kann sich jedoch austoben.

Topping & FIMming

Toppen ist die ursprünglichste und einfachste Beschneidungsform. Durch das Kappen des Haupttriebes werden verstärkt Wachstumshormone (Auxine) in die Seitentriebe gelenkt. Die Pflanze beginnt buschig zu wachsen.

 

An der Schnittstelle bilden sich zwei bis vier neue, kräftige, Y-förmige Triebe. Statt eines mächtigen Headbuds entstehen so mehrere, etwas kleinere Headbuds.

 

Beim sogenannten FIM („fuck I missed“) wird die Haupttriebspitze nur zu ca. 75% gekappt. Mit etwas Glück wachsen an der letzten Nodie (Knotenpunkt) dadurch bis zu vier Triebe.

 

Beide Varianten machen sowohl beim Indoor- wie auch beim Outdoor-Anbau Sinn.

Wann sollte man Cannabis toppen & FIMmen?

  • Idealerweise wird getoppt, wenn die Pflanze 2/3 der gewünschten Höhe erreicht hat.

  • Es sollte nur in der vegetativen Phase, deutlich vor Beginn der Blüte, getoppt werden. So erhalten die Seitentriebe einen Wachstumsschub.

Cannabis toppen Anleitung

  • Der Stamm des Haupttriebs wird 1-2 cm über der letzten Nodie gekappt.

Cannabis FIMming Anleitung

  • Im Gegensatz zu Topping wird nicht der Stamm des Haupttriebs gekappt, sondern die Triebspitze.

  • Kappe hierfür den Großteil der feinen, jungen Blätter an der obersten Spitze des Triebs, aber lass einen kleinen Rest stehen, damit sich neue Trieb entwickeln können.

Fazit: Topping und FIMming sind wahre Klassiker unter den Cannabis Beschneidungstechniken. Sie sorgen sowohl indoor als auch outdoor für einen buschigen Wuchs mit vielen großen Buds.

 

Toppen und FIM eignen sich ideal für den Outdoor-Anbau: Zum einen lässt sich so die Wuchshöhe der Hanfpflanze begrenzen. Zum anderen vermeidest du, dass sich ein übergroßer, schimmelanfälliger Headbud bildet.

 

Würde der Headbud schimmeln, wäre ein Großteil der Ernte dahin. Toppen bzw. Fimming verteilen das Risiko auf mehrere mittelgroße Buds.

cannabis-toppen-vs-fim-schaubild.jpg

Bild: Beim FIMming wird die oberste Triebspitze etwa zu 75% gekappt, wohingegen beim Toppen der Triebstamm an beliebiger Stelle (jeweils 1-2 cm über der letzten Nodie) durchtrennt wird.

Skizziert ist links auf dem Bild der Normalwuchs der Cannabispflanze, mit einem großen Headbud an der Spitze und kleineren seitlichen Buds. Rechts ist das Topping und FIMming gezeit: Buschiger Wuchs, mehrere mittelgroße Headbuds und kleinere seitliche Buds. Der Schnitt wird mit einer Schere symbolisiert. Bildbeschriftung links: Normalwuchs; Bildbeschriftung rechts: Topping/FIM
▸ Toppen & FIM

Cannabis runterbinden

Runterbinden von Hanf ist die sanfte Alternative zum Topping, welche den Seitentrieben mehr Licht und somit dickere Blüten beschert.

 

Auch durch Runterbinden wird das Wachstum der unteren Triebe angespornt. Alle runtergebundenen Äste bilden neue senkrechte Wachstumstriebe aus, an denen zusätzliche mittelgroße Buds entstehen.

Wann sollte man Cannabis runterbinden?

  • Frühestens ab Wachstumswoche 8 sollte mit dem Runterbinden begonnen werden.

  • Mit Beginn der Blüte sollte auf weiteres Runterbinden verzichtet werden.

  • Idealerweise wird in der Mitte der vegetativen Phase runtergebunden.

Cannabis runterbinden Anleitung

  • Statt den Haupttrieb zu kappen, werden nach Belieben Triebe vorsichtig in die Horizontale gebogen und mit Hilfe einer Schnur in dieser Position fixiert.

  • Runterbinden kann sowohl am Haupttrieb, wie auch an allen Seitentrieben durchgeführt werden.

  • Die Triebe werden zur Eingewöhnung zunächst sanft runtergebunden, um ein Abbrechen zu vermeiden.

Fazit: Ebenso wie Toppen gehört Runterbinden zum Standardrepertoire beim Cannabis Outdoor-Anbau. Die Methode eignet sich outdoor wie indoor gleichermaßen und hilft, die Wuchshöhe zu regulieren.

 

Runterbinden regt die Bildung zusätzlicher Blütenstände an, was den Ertrag erhöhen kann. Neben einem etwas weniger stark ausgeprägten Headbud entstehen viele weitere, relativ große Buds aus den neuen senkrechten Trieben.

Skizziert ist links auf dem Bild der Normalwuchs der Cannabispflanze, mit einem großen Headbud an der Spitze und kleineren seitlichen Buds. Rechts ist das Runterbinden gezeit: Buschiger Wuchs, mehrere mittelgroße Headbuds und größere und kleinere seitliche Buds. Rote Linien zeigen an welchen Stellen man das Runterbinden vornimmt. Bildbeschriftung links: Normalwuchs; Bildbeschriftung rechts: Runterbinden.

Kombination aus Toppen & Runterbinden

Die Kombination aus Toppen und Runterbinden hat sich auch beim Outdoor-Anbau bewährt. Hierdurch lassen sich ein besonders buschiger Wuchs und hohe Erträge erzielen. Zudem bietet das Runterbinden Grower*innen die Möglichkeit, die Wuchsform zu steuern und die Blüten auszuleuchten.

Wann sollte man Cannabis runterbinden & toppen?

  • Die Hanfpflanze kann wahlweise zuerst getoppt oder runtergebunden werden, die Reihenfolge ist egal.

  • Mit dem Runterbinden kann bereits in der frühen vegetativen Phase begonnen werden.

  • Zum Toppen sollte abgewartet werden, bis die Pflanze mindestens 5-8 Nodien entwickelt hat und kräftig wirkt.

Cannabis toppen & runterbinden Anleitung

  • Zum Toppen wird der Haupttrieb der Pflanze 1-2cm über der obersten Nodie gekappt.

  • Beim Runterbinden werden alle gewünschten Seitentriebe vorsichtig in die Horizontale gebogen und in dieser Position mit Schnüren fixiert.

  • Runterbinden erfolgt am besten Schritt für Schritt, um die Triebe nicht abzubrechen.

Fazit: Runterbinden plus Toppen vereint das Beste aus beiden Welten und eignet sich hervorragend für den Outdoor Anbau. Die Hanfpflanze erhält einen kompakten, buschigen Wuchs und bildet viele neue, senkrechte Triebe. Dadurch sinkt die Schimmelgefahr und es entsteht eine Vielzahl mittelgroßer Buds.

Skizziert ist links auf dem Bild der Normalwuchs der Cannabispflanze, mit einem großen Headbud an der Spitze und kleineren seitlichen Buds. Rechts ist das Toppen + Runterbinden gezeit: Beschränkte Wuchshöhe, buschiger Wuchs, mehrere mittelgroße Headbuds und größere und kleinere seitliche Buds. Rote Linien zeigen an welchen Stellen man das Runterbinden vornimmt. Eine Schere und ein rotes Kreuz zeigen, wo man den Schnitt vornehmen muss. Bildbeschriftung links: Normalwuchs; Bildbeschriftung rechts: Toppen + Runterbinden.

5. Beschneidungsmethoden

Wenig geeignete Techniken für den Outdoor-Anbau

Die beiden folgenden Beschneidungstechniken sind für den Outdoor-Anbau eher nicht geeignet. Jedoch bieten sie erfahrenen Grower*innen Inspiration für Experimente.

Lollipopping

Beim Lollipopping werden tiefliegende kleine Triebe, Blüten sowie Sonnensegel komplett entfernt. Dadurch pumpt die Cannabispflanze ihre volle Kraft in die wenigen verbleibenden Seitentriebe, wodurch die Buds ein größeres Volumen erreichen sollen.

 

Die Entlaubung verbessert zugleich die Luftzirkulation, was hauptsächlich für den Indoor-Bereich relevant ist.

Wann sollte man Cannabis lollipoppen?

  • In der Vegetationsphase (vor Beginn der Blüte) wird der Hauptrieb, wie beim Topping, entfernt.

  • Der klassische Lollipop-Schnitt wird in der dritten oder vierten Blütewoche durchgeführt.

  • Ab diesem Zeitpunkt beginnt die Pflanze ihre Kraft nicht in die Ausbildung neuer Triebe zu setzen, sondern lenkt die Energie in die bestehenden Blüten, wodurch diese an Größe gewinnen.

Cannabis Lollipopping Anleitung

  • In der unteren Hälfte der Pflanze werden alle Blätter und Seitentriebe entfernt.

  • Im oberen Bereich wird der Großteil der Sonnensegel sowie kleine Triebe mit Blüten und Blättern entfernt.

Fazit: Gut für Indoor, wenig sinnvoll für den Outdoor-Anbau. Jedoch können auch beim Outdoor-Anbau die untersten Triebe, die kein Sonnenlicht erhalten, problemlos entfernt werden. Eine gute Einführung ins Lollipoppen findest du in diesem Video.

Skizziert ist links auf dem Bild der Normalwuchs der Cannabispflanze, mit einem großen Headbud an der Spitze und kleineren seitlichen Buds. Rechts ist das Lollipopping gezeit: beschränkte Wuchshöhe, verbesserte Luftzirkulation, wenige, große Headbuds und verbesserte Lichtausbeute. Rote Kreuze mit einer Schere zeigen an welchen Stellen man das Schneiden vornimmt. Bildbeschriftung links: Normalwuchs; Bildbeschriftung rechts: Lollipopping.

Mainlining

Mainlining ist eine radikale Weiterentwicklung des Lollipoppings, mit dem Ziel 2-4 stabile Seitentriebe auszubilden, welche als neue Haupttriebe fungieren.

 

Dazu werden die zwei bzw. vier Seitentriebe runtergebunden und zusätzlich getoppt, sodass die Hanfpflanze gezwungen ist, neue senkrechte Triebe zu entwickeln.

 

Das Resultat ist ein gleichmäßiger, großflächiger Wuchs, was beim Indoor-Anbau durchaus sinnvoll sein kann. Alle Buds erhalten so ähnlich viel Licht.

Die Methode eignet sich besonders in Kombination mit SOG oder SCROG.

Wann sollte Mainlining bei Cannabis durchgeführt werden?

  • In der vegetativen Phase, sobald die Hanfpflanze 5-8 Nodien entwickelt hat und kräftig genug wirkt.

Linkes Bild: Outdoor Cannabis Pflanze von oben. Die Seitentriebe sind stark runtergebunden und mit einer Schnur und einem Klebeband am Topf befestigt. Rechts: Cannabis Pflanze im Topf in einem Grow Zelt, Seitentriebe sind runtergebunden und zusätzlich getoppt.

Bild: Mainlining ist eher für erfahrene, experimentierfreudige Grower*innen geeignet. Meist wird Mainlining beim Indoor-Anbau praktiziert (s. rechtes Bild). Mit etwas Erfahrung ist es sogar outdoor möglich (s. linkes Bild)

Cannabis Mainlining Anleitung

  • Die Cannabispflanze wird über der 3. bis 4. Nodie gekappt (wie beim Topping)

  • Nun heißt es mehrere Wochen warten, bis sich neue Triebe unter der Schnittstelle bilden.

  • Die neu gebildeten Triebe werden anschließend runtergebunden.

  • Sobald die neuen Seitentriebe die gewünschte Länge erreicht haben, wird auch die Spitze dieser Triebe gekappt.

  • Am gekappten Trieb entwickeln sich mehrere neue, senkrechte Triebe.

Fazit: Für experimentierfreudige Indoor-Grower*innen eine Überlegung wert, für den Outdoor-Anbau eher für erfahrene Grower*innen zu empfehlen.

 

Mainlining erfordert ein radikales Stutzen der Pflanze, was im Outdoor-Kontext schnell zu Problemen führen kann. Die große Anzahl an Umwelteinflüssen (Schädlinge, Temperaturschwankungen) machen ein derartiges High-Stress-Training überflüssig.

 

Zudem wird durch Mainlining die Pflanzenhöhe extrem niedrig gehalten (meist unter 50cm), um eine flächiges Wachstum zu forcieren. Das ist outdoor in den seltensten Fällen notwendig.

Skizziert ist links auf dem Bild der Normalwuchs der Cannabispflanze, mit einem großen Headbud an der Spitze und kleineren seitlichen Buds. Rechts ist das Mainlining gezeit: beschränkte Wuchshöhe, verbesserte Luftzirkulation, wenige, große Headbuds, verbesserte Lichtausbeute. Rote Kreuze mit einer Schere zeigen an welchen Stellen man das Schneiden vornimmt. Rote Linien zeigen an, an welchen Stellen man das Runterbinden vornimmt. Bildbeschriftung links: Normalwuchs; Bildbeschriftung rechts: Mainlining.

6. Auxin

Welche Rolle spielen Auxine beim Beschneiden von Cannabis?

Auxine sind wichtige Wachstumshormone, welche die Zellteilung und Zellstreckung bei Pflanzen steuern. Dabei ist die Wachstumsaktivität in jenen Bereichen, mit hoher Auxin-Konzentration, am stärksten.

 

Besonders viel Auxin wird in den Haupttriebspitzen der Cannabispflanze gebildet. Die sogenannte „Apikaldominanz“ sorgt dafür, dass das Wachstum tieferliegender Seitentriebe ausgebremst wird.

 

Kappt man die Haupttriebspitze der Hanfpflanze, sorgt dies für eine Auxin-Verschiebung in tieferliegende Triebe. Und genau diesen Effekt machen wir uns beim Beschneiden bzw. Biegen zu Nutze.

 

Durch das bewusste Kappen des Haupttriebs, beginnen tieferliegende Triebe mit derselben Energie, des ursprünglichen Haupttriebs, zu wachsen. Dadurch entsteht die erwünschte, buschige Wuchsform.

Cannabispflanze in der Vegetativen Phase steht in einem großen schwarzen Topf  im Garten auf einer saftig grünen Wiese. Aufgrund der Auxine kann man deutlich sehen, dass die Pflanze das Wachstum in die Spitze steckt, als in die Seitentriebe.

Bild: In der frühen Vegetativen Phase ist die Auxin-Konzentration in der Spitze am höchsten. Auxine (Wachstumshormone) und Apikaldominanz sorgen dafür, dass die Hanfpflanze verstärkt im oberen Bereich wächst und das Wachstum der Seitentriebe verlangsamt stattfindet.

Das Biegen bzw. Runterbinden der Haupttriebe hat dabei einen weniger drastischen Effekt auf die Hormonkonzentration als das Beschneiden.

grow-guide

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