April-Mai
Outdoor Cannabis-Sorten, Keimung & Anzucht
Der Frühling klopft an - let’s grow!
Welche Outdoor Sorten eignen sich für Deutschland?
Wie gelingt die Keimung und wie gießt man Cannabis richtig?
In Teil 3 unserer Grow-Anleitung verraten wir dir, wie deine Babies einen grandiosen Start hinlegen.
Texte zuletzt aktualisiert am 30.10.2024
1.Cannabis Basics
Cannabis Sorten und ihre Unterschiede
Nichts ist frustrierender, als nach sechs Monaten vor einer verschimmelten Cannabispflanze zu sitzen, um festzustellen: „Mist, meine Sorte war nicht für den Outdoor-Anbau geeignet!“
Von “Super Lemon Haze” bis “Purple Monkey Balls”- die Liste der Cannabis Strains ist endlos. Die Anzahl brauchbarer Strains für den Outdoor-Anbau in Deutschland reduziert sich allerdings drastisch.
Bild: Laut der Cannabis Saatgut-Datenbank seedfinder.eu existieren mehr als 18.000 Hanf Sorten. Die beliebte Outdoor Sorte „Frisian Dew“ stammt von den Eltern „Super Skunk“ und „Purple Star“ ab.
„Strain“ bedeutet dabei nichts anderes als „genetisch stabile Zuchtlinie“ bzw. Sorte.
Wie bei modernen Hunderassen oder Karotten, sind alle heutigen Cannabis Sorten, das Resultat intensiver Hybridzüchtung und Kreuzung.
Beim Cannabis Outdoor-Anbau sind die Zuchterfolge vor allem hinsichtlich THC-Gehalt, Widerstandsfähigkeit, Blühdauer und Schimmelresistenz spürbar.
Und das zu recht: Eine zu lange Blühdauer bedeutet immer Schimmelgefahr im Herbst!
3 Cannabis Unterarten: Cannabis Sativa, Indica und Ruderalis:
Alle modernen Cannabis Strains basieren auf einer der drei Hauptarten Sativa, Indica oder Ruderalis. Jede Art besitzt charakteristische Wuchseigenschaften. Gängigerweise werden ihnen auch unterschiedliche Rauschwirkungen zugesprochen (wobei Ruderalis kein THC enthält).
Beim Outdoor-Anbau sind Sativalastige-Strains aufgrund ihrer Größe beliebt, Indica-Sorten aufgrund ihrer kürzeren Blütedauer. Indicas sind häufig vor dem regnerischen Herbst erntereif.
Cannabis Ruderalis nimmt eine Sonderstellung ein. Bis heute ist Ruderalis in Osteuropa und Zentralasien als Wildpflanze beheimatet. Entsprechend robust ist die Genetik und bestens an kühle Klimazonen angepasst.
Die größte Besonderheit von Cannabis Ruderalis liegt in seiner Eigenschaft „nicht photoperiodisch“ zu sein. Das bedeutet: Cannabis Ruderalis geht automatisch und unabhängig von der Dauer des Sonnenlichts in die Blüte. Die Kreuzung von Cannabis Ruderalis mit Sativa bzw. Indica ermöglichte die Züchtung sogenannter „Autoflower“ Sorten.
Autflower-Cannabis Sorten sind ein modernes Resultat der Cannabis Industrie. Sie zeichnen sich vor allem durch eine niedrige Wuchsform und kurze Wachstumsperiode aus. Dank der eingekreuzten Genetik von Cannabis Ruderalis gehen sie automatisch in die Blüte. So sind mit Autoflower-Sorten bis zu zwei Outdoor-Grow Durchgänge pro Jahr möglich.
Durch die sehr kurze Vegetationsphase (Wachstum) erreichen sie allerdings nur einen Bruchteil der Größe und geringe Erträge (ca. 10-100 g). Autoflower Sorten eignen sich beim Outdoor-Anbau als unauffällige Garten- oder Balkonpflanze.
Bild: Autoflower Cannabispflanzen der Sorte "Lowryder" und "Ultimate". Die Pflanzen können bereits nach 10-12 Wochen geerntet werden, liefern aber nur Erträge zwischen 10-100g. Aufgrund ihrer unauffälligen Wuchshöhe eignen sie sich ideal für Balkon oder Terrasse.
1.1 Cannabis Arten
Der Mythos von Cannabis Indica vs. Sativa
Auf den Websites von Saatguthersteller finden sich häufig Angaben, die eine vermeintliche Prozentzahl des Sativa- bzw. Indica-Ursprungs ausweisen. Auch finden sich dort Aussagen wie: „reine Indica“ oder „reine Sativa“.
Laut Studien kann allerdings guten Gewissens davon ausgegangen werden, dass es sich hierbei eher um Marketing handelt (Nature 2021, Watts et al.).
Aufgrund der intensiven Züchtung ist es so gut wie ausgeschlossen, wirklich 100% reine Indica oder Sativa Sorten zu finden. Selbst in ihrer Urheimat, dem Südlichen Himalaya, sind die „originalen“ Landrassen weitestgehend durch den Kontakt mit Zuchtsorten ausgestorben.
Bild: Typische Blattform von Cannabis Indica (breit) und Cannabis Sativa (schmal).
Ähnliches gilt für das Wirkungsprofil: Gemeinhin wird Cannabis Sativa ein aktivierendes High, Indica eher ein stoned Gefühl („breit sein“) zugeschrieben.
Bereits 2017 wurde auf dem International Association for Cannabis as Medicine (IACM) Kongress eine Studie zu Wirkungsspektren vorgestellt. Sie legt nahe, dass nicht die Cannabis Ursprungsart (Sativa/Indica) sondern das sogenannte „Terpenprofil“ maßgeblich über die Wirkung entscheidet.
Dieses Phänomen wird in der aktuellen Forschung als Entourage-Effekt bezeichnet.
Im Umkehrschluss heißt das: Orientiere dich nicht nur daran, ob ein Samen als Sativa oder Indica ausgewiesen ist.
Achte darauf, wie die Sorte beschrieben wird und was Grower*innen in Erfahrungsberichten über die Sorte schreiben.
1.2 Cannabis Sorten
Hybridisierung und gibt es Gentechnik?
Die Aussage, dass Cannabis-Sorten durch Gentechnik verändert werden (z.B. Autoflower), ist Quatsch. Bei marktüblichen Cannabis Samen wird entweder auf selektive Züchtung oder Hybridisierung zurückgegriffen.
Bei der selektiven Züchtung wird ein Top-Exemplar mit einem anderen Überflieger fortgepflanzt.
Wohingegen sich bei der Hybridisierung der natürliche, aber noch ungeklärte Heterosis-Effekt zunutze gemacht wird. Hierdurch potenzieren sich die positiven Eigenschaften zweier Sorten. Durch anschließende Inzucht werden diese positiven Eigenschaften stabilisiert.
Züchter sprechen dann von Inbred Lines (IBL), die häufig als oldschool Sorten vermarktet werden (z.B. White Widow, Haze). In dem Video "F1 Hybride" wird das Thema Hybridisierung gut erklärt.
Die Kehrseiten der Hybridisierung: Die Samen von Cannabis Hybriden sind nicht samenfest! Das heißt: Werden die Samen einer Hybridpflanze weitergenutzt, gehen viele Zuchtmerkmale verloren und es kommt zu verkrüppelten und schwachen Cannabispflanzen. So musst du jedes Jahr neue Samen kaufen, erhältst im Gegenzug aber hervorragendes Saatgut.
2. Outdoor-Sorten
Darauf solltest du beim Kauf von Outdoor Cannabis Samen achten!
Welche Cannabis-Sorten eignen sich besonders gut für den Anbau in Deutschland auf Balkon, Terrasse und im Garten? Diese Frage sollte beim Kauf von Outdoor-Samen im Mittelpunkt stehen:
Hinweis
Diese 6 Kriterien solltest du bei der Auswahl von Cannabis Outdoor Samen beachten
-
Feminisierte Samen
-
Sorten mit hoher Schimmelresistenz
-
Geeignete Sorten für kalte bis gemäßigte Klimazonen
-
Sorten mit kurzer Blütezeit (8-12 Wochen)
-
Saatgut von seriösen Herstellern
-
Ertrag und individuelle Wirkung
Feminisierte Samen:
Magst du es unkompliziert, greifst du am besten auf feminisiertes Saatgut zurück. Der Aufpreis beträgt nur ein paar Euro, aber lohnt sich. Bei feminisierten Samen hast du nahezu eine 100% Chance, dass deine Cannabispflanzen weiblich werden.
Warum ist das wichtig? Männliche Pflanzen enthalten kaum THC und erzeugen keine Rauschwirkung. Wer nicht-feminisierte Cannabis Samen kauft, muss die Pflanzen zunächst einige Wochen großziehen, bis sich ihr Geschlecht zeigt. Outet sich das Geschlecht als männlich, sollte die Pflanze schleunigst entsorgt werden.
Warst du unaufmerksam und die männliche Pflanze konnte bereits Pollensäcke ausbilden, bestäubt sie umliegende blühende Weibchen. Das wiederum hat Samenbildung zur Folge und stoppt das Blütenwachstum. In Ausnahmefällen kann das sogar erwünscht sein, z.B. wenn du anstrebst, selbst Cannabis zu züchten.
Passende Klimazone:
In Deutschland, Österreich und der Schweiz solltest du unbedingt darauf achten, dass die Cannabis Sorten für kühle bis gemäßigte Klimazonen geeignet sind. Unser Klima zeichnet sich durch Sommertemperaturen von 20-25°C, Hitzewellen und einen regnerischen Herbst mit Kälteeinbrüchen aus.
Speziell gezüchtete Outdoor Sorten kommen mit Wetterschwankungen besser zurecht, als Indoor Sorten.
Schimmelresistenz & kurze Blütephase:
Lange Blühdauern sind beim Outdoor-Anbau immer problematisch. Sobald die Cannabis Blüten kompakter werden und der kühlfeuchte Herbst einkehrt, heißt es: Schimmelgefahr!
Schimmelbildung in der Blütephase ist eines der Hauptprobleme beim Outdoor-Anbau. Einigen Cannabis Outdoor-Sorten wurde deshalb eine Robustheit gegen Schimmel angezüchtet. Eine Garantie gegen Schimmel gibt es allerdings nie.
Hinweis
4 gute Möglichkeiten, um Schimmel beim Outdoor-Anbau vorzubeugen
-
Wähle möglichst kurzblühende Cannabis Sorten (8-10 Blütewochen), damit du vor den regnerischen Monaten ernten kannst
-
Errichte ein sonnendurchlässiges Dach (z.B. mit transparenter Plastikfolie) gegen Regen
-
Lass genug Abstand zwischen deinen Pflanzen
-
Baue im Gewächshaus an
Ertrag und Wirkung:
Zugegeben, Hersteller Angaben wie z.B. 400-600g pro Cannabispflanze klingen verlockend. Lass dich jedoch nicht zu sehr von Ertrag-Angaben leiten.
Meist handelt es sich um unrealistische Wunsch-Szenarien, die unerreichbar bleiben. Mindestens genauso wichtig ist, dass dir die Wirkung am Ende gefällt. Wäge also beide Faktoren ab.
Wie viel Ertrag pro Cannabispflanze ist beim Outdoor-Anbau realistisch? Diese Frage hängt letztendlich von Sorte, Standort und Pflege ab. Wählst du eine ertragreichen Cannabis-Sorte und hältst dich genau an unsere Grow-Anleitung, sollten 100g Trockengewicht auch für Anfänger*innen gut zu erreichen sein. Im besten Fall 300-500g.
Seriöse Hersteller:
Trotz der großen Auswahl an Versandhändlern dominieren aktuell einige wenige große Cannabis Saatgut Produzenten den europäischen Markt. Um auf Nummer sicher zu gehen, macht es für Grow Anfänger*innen Sinn, auf bekannte Anbieter zurückzugreifen. Mit großer Sicherheit stammt das Saatgut aus hochwertiger Zucht, wurde gut gelagert und die Keimrate ist hoch.
Beispielsweise kannst du ohne Bedenken Saatgut folgender Hersteller bestellen: Sensi Seeds, Dutch Passion, Royal Queen Seeds, Zamnesia, Barneys Farm und Delicious Seeds. Die meisten Websites bieten Filtermöglichkeiten für Outdoor-Sorten.
2.1 Sorten Empfehlung
Welche Sorten eignen sich besonders gut für den Anbau im Freien in Deutschland?
Der Preis von Outdoor Cannabis Samen für den Anbau in kühlen Klimazonen liegt meist bei 5-10€ pro Samen (feminisiert).
Manch eine*r mag Versucht sein, möglichst großwachsende Cannabis Sorten zu bestellen. Solche Sorten erreichen allerdings schnell die Größe eines stattlichen Weihnachtsbaums. Kalkuliere also ausreichend Platz ein! Der Bedarf an Erde, Wasser und Dünger fällt entsprechend hoch aus. Auch die Wartezeit bis zur Ernte ist meist länger.
Wir haben dir bewährte Cannabis Outdoor-Sorten zur Inspiration zusammengestellt. Mache dich am besten selbst schlau und prüfe, was zu deinen Vorlieben passt.
Die umfangreichste Datenbank zu klassischen Cannabis-Sorten ist seedfinder.eu. Sie ist zwar wenig intuitiv, liefert aber umfangreiche Informationen zu Ursprung, Wirkungsprofil und Outdoor-Tauglichkeit gängiger Cannabis-Sorten.
Sortenempfehlung für den Outdoor Cannabis Anbau in Deutschland:
Viel Ertrag & viel Arbeit mit der Verarbeitung der Ernte.
Ideal für den Garten bzw. Freilandanbau!
Serious 6 ☆Empfehlung☆
-
Höhe: 3-4m
-
Besonderheit: hohe Schimmelresistenz
-
Ertrag: hoch
-
Erntezeitpunkt: Anfang Oktober
-
Wirkung: starkes Sativa High
-
Hersteller: Serious Seeds
T.N.R.
-
Höhe: 3-4m
-
Besonderheit: robust
-
Ertrag: sehr hoch
-
Blüte Ende: Oktober
-
Wirkung: ausgeglichenes High & Stoned
-
Hersteller: KC Brains
Frisian Dew ☆Empfehlung☆
-
Höhe: 2-3,5m
-
Besonderheit: hohe Schimmelresistenz
-
Ertrag: sehr hoch
-
Erntezeitpunkt: Oktober
-
Wirkung: ausgeglichenes High & Stoned
-
Hersteller: Dutch Passion
C99
-
Höhe: 2-3,5 m
-
Besonderheit: robust
-
Ertrag: sehr hoch
-
Erntezeitpunkt: Anfang Oktober
-
Wirkung: starkes Sativa High
-
Hersteller: Female Seeds
3. Cannabis Keimung
Wann sollte man Cannabis Samen beim Outdoor-Anbau keimen?
Die Samen sind angekommen und du willst am liebsten direkt loslegen? Halt, stop! Zuerst solltest du einen Blick auf den Grow Kalender werfen.
Beginnst du zu früh im Jahr mit der Keimung, mangelt es an ausreichend Sonnenlicht. Für deine Cannabispflanzen bedeutet das einen schwierigen Start.
Warte mit der Keimung, eine sonnenreiche Phase ab. Der Cannabis Keimling braucht direkt maximales Sonnenlicht und sollte keinen Temperaturen unter 15°C ausgesetzt sein. Die idealen Temperaturen liegen bei 20-25°C.
Um den optimalen Zeitpunkt für die Keimung von Cannabis beim Outdoor-Anbau zu bestimmen, kannst du dich an folgenden Richtwerten orientieren:
Keimung: 4-7 Tage
Vorzucht: 4-6 Wochen
Auspflanzen: ab Mitte Mai in Deutschland, Österreich und der Schweiz (nach den Eisheiligen)
Empfehlung: Beginne in Deutschland mit der Keimung Ende April!
Beginne lieber einen Tick zu spät als zu früh mit der Keimung. Kalte Wetterphasen und wenig Licht rauben deiner Pflanze wichtige Startenergie.
Bild: Rechne ca. 6 Wochen ein, erst dann ist Cannabis stark genug, um ausgesetzt zu werden
3.1 Cannabis Keimung
Cannabis Samen direkt in Anzuchterde oder in Quelltöpfen bzw. Jiffys keimen?
Welche der vielen Cannabis Keimumgs-Methoden ist die beste? Wir mögen es einfach, günstig und natürlich. Statt extra Kokos- oder umweltschädliche Torfquelltöpfe (Jiffys) für die Keimung von Cannabis-Samen anzuschaffen, empfehlen wir lieber die gute alte Anzuchterde.
Warum sind wir Verfechter dieses Ansatzes? Ganz einfach: Anzuchterde wird ohnehin früher oder später benötigt. Außerdem wurzelt der Keimling so direkt in seinem finalen Substrat.
Kurz: Man kann bei dieser Methode einfach relativ wenig falsch machen!
Das größte Problem aller anderer Cannabis Keim-Methoden ist, dass die zarte Wurzel des Keimlings spätestens beim Eintopfen bewegt werden muss. An der Wurzelspitze (Rhizodermis) befinden sich viele Mikro-Wurzelhaare, die durch Bewegung beschädigt werden.
Die Wurzelhaare spielen jedoch eine wichtige Rolle bei der Wasser- und Nährstoffaufnahme. Es empfiehlt sich also, den Keimling in Ruhe zu lassen.
Bild: Rhizodermis
Die direkte Keimung in Anzuchterde hat sich bewährt. Jiffys, Kokosquelltöpfe und Papiertücher sind überflüssig. Sie steigern nur die Gefahr, die zarten Wurzeln zu beschädigen.
Hinweis
Alternative Keim-Methoden - Sinn und Unsinn
Keimen in Papiertüchern, Jiffys bzw. Kokosquelltöpfe oder Steinwolle: Von dieser Keim-Methode raten wir ab. Früher waren sie verbreitet, heute werden Cannabis Samen wieder vermehrt direkt in Anzuchterde gekeimt.
Nachteile:
-
Kokosquelltöpfe: Wurzeln kommen evtl. nicht durch die Fasern
-
Torfquelltöpfe: Selbiges wie oben, plus häufig zu saurer PH-Wert
-
Papiertücher: Gefahr der Beschädigung der Wurzeln beim ablösen
-
Steinwolle: Gefahr des Ertränkens der Samen bzw. Staunässe
Vorquellen im Wasserglas: Häufig liest man von 12-24 stündigem vorquellen in einem Wasserglas. Das ist unserer Erfahrung nach nicht notwendig. Die Meinungen schwanken, ob es überhaupt einen positiven Effekt gibt.
Eventuell lösen sich die Samenschalen später besser vom Blütenblatt. Allerdings besteht das Risiko, dass du die Samen zu lange einweichst oder die aufgeweichten Samen quetscht.
Ob es dir das Wert ist, musst du selbst entscheiden. Wir sparen uns diesen Schritt und setzen den Samen direkt in gut durchfeuchtete Anzuchterde. Wenn die Erdoberfläche auszutrocknen droht, befeuchte sie mit einem Handsprüher.
3.2 Cannabis Keimung
Welche Anzuchterde eignet sich am besten für Cannabis?
Im vorherigen Kapitel Planung & Vorbereitung haben wir dir bereits Infos zum Thema Anzuchterde zusammengestellt. Hochwertige Anzuchterden aus dem Baumarkt (z.B. Neudorff, Compo Sana) reichen vollkommen aus.
Idealerweise streust du noch etwas Perlit zur Auflockerung und Feuchtigkeitsspeicherung ein. Alternativ kannst du auch einfach Cannabis Anzuchterde selbst herstellen.
Beispiele für geeignete Cannabis Anzuchterden aus dem Baumarkt:
OBI, Bauhaus: Neudorff NeudoHum Aussaat & Kräuter Erde (3 Liter, 5,99€ - OBI/BAUHAUS). Sie ist nicht zu stark vorgedüngt, biologisch, enthält sekundäre Nährstoffe und hat einen optimalen PH-Wert von 6,3. Standardmarken wie Compo Sana sind ebenfalls beliebt.
Low Budget Tipp
So stellst du Anzuchterde selber her!
Maulwurfshügel eignen sich hervorragend, um Cannabis Anzuchterde selber herzustellen. Die Maulwürfe transportieren Erde aus etwas tieferen Bodenschichten nach oben, daher ist die Erde nährstoffärmer und schont die zarten Wurzeln.
Zudem ist die Erde sehr fein und wurde freundlicherweise vom Maulwurf vorgesiebt. Maulwürfe halten sich dort auf, wo es Bodenleben gibt, die Erdqualität ist also entsprechend gut.
Rezept für Anzuchterde:
1/3 Maulwurfserde gemischt mit 1/3 Sand und 1/3 guter Blumenerde. Mische alles gründlich durch und siebe nochmal durch – fertig!
Weitere Infos findest du in Teil II des Guides zum Thema Grow Erde.
3.3 Cannabis Keimung
Schritt-für-Schritt Anleitung
Die Keimung deiner Oudoor Cannabis-Samen vorzubereiten, ist relativ unkompliziert und sollte nicht länger als eine Stunde benötigen. Neben deinen Cannabis Samen und Anzuchterde benötigst du einige haushaltsübliche Hilfsmittel: kleine Pflanztöpfe, Bleistift, Frischhaltefolie, Gummis und einen Handsprüher.
Jeder Cannabis Samen erhält einen eigenen Topf! Pflanzt du mehrere Samen in denselben Topf, kannst du die Cannabispflänzchen später nicht mehr ohne Beschädigung trennen.
Wenn du planst, unterschiedliche Cannabis Outdoor-Sorten anzubauen, beschrifte die Töpfe gleich zu Beginn mit Sortenname, Datum und Klebeband.
Da Cannabis Samen bei konstanter Temperatur um ca. 24°C am besten keimen, suche dir einen passenden Ort in deiner Wohnung (z.B. Fensterbank über der Heizung).
Ist der Samen einmal gepflanzt, wühle auf keinen Fall in der Erde, um zu prüfen, wie es dem Samen geht! Das einzige, was du erreichen kannst, ist, die fragile Wurzel zu beschädigen. Entweder der Samen keimt oder eben nicht.
Regeln für die Keimung von Cannabis Samen:
-
Die Anzuchterde im gesamten Topf soll schön feucht sein, aber nicht unter Wasser stehen!
-
Hanf ist ein Dunkelkeimer, d.h. der Samen muss vollständig mit Erde bedeckt sein!
-
Die Erde soll den Samen locker umschließen!
-
Der Samen sollte zwischen 1 cm und max. 1,5 cm tief eingesetzt werden, nicht tiefer!
-
Achte in den ersten Tage auf eine hohe Luftfeuchtigkeit (80-90%)
-
Sorge für konstante Temperaturen von 22-24 °C (z.B. Fensterbank, Heizung etc.)
-
Droht die Erde auszutrocknen, nutze einen Handsprüher zum Nachfeuchten. Der Strahl des Wasserhahns schwemmt den Samen hoch!
-
Wühle nicht in der Erde, um nachzusehen!
-
In den ersten Wochen nicht düngen!
Hältst du dich an die folgende Schritt-für-Schritt Anleitung, geht garantiert nichts mehr schief.
Cannabis Keimung Anleitung
So keimst du deine Cannabis Outdoor-Samen einfach und sicher!
Benötigtes material:
-
Outdoor Samen
-
Anzuchterde
-
Bleistift
-
Pinzette
-
Gummis
-
kleine Töpfe mit Abtropflöchern (0,5-1Liter)
-
Sprühflasche
-
Frischhaltefolie
1.Reinige den Topf gründlich mit heißem Wasser und Seife.
2. Fülle den Topf zu 3/4 mit guter Anzuchterde auf.
3. Durchtränke den Pflanztopf gründlich und lasse den Topf ca. 30 Minuten vollständig austropfen.
4. Lockere die durchfeuchtete Erde im Topf mit einem Bleistift leicht an.
5. Markiere einen 1cm Abstand auf dem Bleistift.
6. Bohre mit dem Bleistift ein 1cm tiefes, lockeres Loch in die Erde (bis zur Markierung).
7. Setze den Samen mit einer Pinzette ein.
Wenn möglich mit Spitze nach oben!
8. Spanne eine Frischhaltefolie mit einem Gummi über den Topf.
9. Piekse mit einem spitzen Gegenstand etwa 10-20 Luftlöcher in die Frischhaltefolie.
10. Stelle den Topf an einen Ort, wo relativ konstant 22-24 °C herrschen (z.B. über der Heizung). Vermeide Temperaturen unter 18°C und über 25 °C.
11. Sollte die Erde oben beginnen auszutrocknen, nutze eine Sprühnebler, um sie wieder zu befeuchten (auf keinen Fall Gießkanne oder Wasserhahn nutzen, das verschiebt den Samen).
Hinweis
-
Belüfte den Topf 1x pro Tag kurz indem du die Frischhaltefolie abnimmst, damit sich kein Schimmel bildet
-
Cannabis Samen sind Dunkelkeimer: müssen vollständig mit Erde bedeckt sein
-
Konstante Temperatur von 22-24 °C
-
Die Erde muss richtig durchfeuchtet sein
Ab Tag 3 werden sich die ersten Cannabis Köpfchen zeigen. Manche Samen brauchen länger als andere. Das ist vollkommen normal. Zeigt sich nach 10 Tagen allerdings noch kein Lebenszeichen, kannst du den Cannabis Samen ziemlich sicher abschreiben. Auch bei gutem Saatgut liegt die Ausfallquote bei etwa 10%.
4. outdoor anzucht
Cannabis Pflege in den ersten Wochen
Streckt deine Cannabis Jungpflanze den Kopf aus der Erde, entfalten sich zunächst zwei runde Keimblätter. Bis zu diesem Moment hat sich der Cannabis Keimling nur von Nährstoffen aus seinem Samen ernährt.
Mit der Ausbildung des ersten gezackten Blattpaares, wird die Nährstoffaufnahme auf die Wurzeln umgestellt. Nun beginnt die Anzuchtphase deiner Hanfpflanze.
Am wichtigsten ist in dieser Phase, die Erde leicht feucht (nicht nass!) zu halten sowie für ausreichend Sonnenlicht zu sorgen. Zudem solltest du Temperaturen unter 15°C unbedingt vermeiden.
Hinweis
Cannabis Samenschale löst sich nicht und klebt fest, was tun?
Es geschieht regelmäßig, dass sich Schalenreste nicht vollständig von den Keimblättern der Cannabispflanze lösen. Das ist nicht weiter dramatisch.
Warte etwas ab und lass vor allem die Finger von den zarten Keimblättern. Mechanische Reize, wie z.B. das Zupfen mit einer Pinzette, beschädigen den Keim.
Folgendes kannst du tun, um festsitzende Reste von Samenschalen zu entfernen:
-
Regelmäßiges besprühen mit einem Handsprüher und laufwarmen Wasser.
-
Notfalls halte die Keimblätter unter einen ganz sanften, lauwarmen Wasserstrahl.
Nährstoffe während der Cannabis-Anzucht
Wie bei allen Neugeborenen heißt es erstmal Schonkost! Cannabis Sämlinge brauchen lockere, feine und luftige Erde, die ohne Anstrengung durchwurzelt werden kann.
In der Anzuchterde befinden sich bereits ausreichend Nährstoffe. Beachte deshalb:
Verzichte bis zum ersten Umtopfen unbedingt auf Dünger
Aggressiver Nährstoffüberschuss tötet die empfindlichen Wurzeln.
Licht während der Cannabis-Anzucht
Es gibt drei einfache Möglichkeiten, Cannabispflanzen während der Vorzucht für den Outdoor-Anbau zu beleuchten:
-
Vorzucht-Methode 1: Du stellst deine Cannabispflanzen morgens in die Sonne und holst sie abends wieder rein. Kühlere Temperaturen tagsüber federst du einfach mit einem Mini-Treibhaus (transparente Plastikbox o.ä.) ab.
-
Vorzucht Methode 2: Du stellst deine Cannabispflanzen auf die Fensterbank in Südlage. Das Fenster bricht allerdings viel Licht.
-
Vorzucht Methode 3: Du kaufst dir eine Cannabis Anzuchtlampe (50-100€). Vorsicht: Normale Zimmer- oder Schreibtischlampen eignen sich aufgrund ihres Lichtspektrums nicht für die Vorzucht.
Um es einfach zu halten, empfehlen wir je nach Wetter eine Kombination aus Variante 1 und 2. Wohnst du in Deutschland, Österreich oder der Schweiz, scheint die Sonne im Frühling relativ schwach. Ziehst du unter Kunstlicht vor, vergiss beim Aussetzen auf keinen Fall deine Cannabispflanzen langsam an das Sonnenlicht zu gewöhnen.
Spargeln – durch zu wenig Licht
Als „Spargel“ bezeichnet man beim Cannabis-Anbau gemeinhin einen geschossenen Keimling. Aufgrund Lichtmangels streckt sich der Keimling verzweifelt in die Länge.
Er versucht, näher an die Lichtquelle zu kommen. Das verzögert die Entwicklung und die Nährstoffe fließen in den Stiel, anstatt in Blattwachstum.
Was ist zu tun, wenn deine Cannabispflanze spargelt?
-
Solange sich der Keimling bzw. Sämling noch aus eigener Kraft halten kann, solltest du zügig für mehr Licht sorgen.
Bild: Cannabis-Spargel knicken nach wenigen Tagen um und müssen gestützt werden
-
Außerdem wird der Topf mit etwas Erde aufgefüllt, um der Cannabis-Jungpflanze mehr Stabilität zu verleihen.
-
Ist der Stiel bereits so lang, dass die Cannabispflanze kippt, stütze ihn mit Stäbchen.
4.1 Outdoor Anzucht
Der richtige Zeitpunkt, um Cannabis das erste Mal umzutopfen!
Deine Cannabispflanzen verbleiben so lange in ihrem Topf, bis sich die ersten weißen Wurzelspitzen an der Topfunterseite zeigen. Nun ist es an der Zeit umzutopfen! Optimalerweise hat die Hanfpflanze zu diesem Zeitpunkt bereits drei Blattpaare (Keimblätter ausgenommen) gebildet.
Warte nach dem letzten Gießen zwei Tage ab, bevor du umtopfst. Sonst bekommst du die feuchte Erde schlecht schwer aus dem Topf!
Deine Grow Strategie definiert das Volumen des nächsten Pflanztopfes:
Freilandanbau geplant?
Da die Cannabispflanze Mitte/Ende Mai ausgepflanzt werden, reicht ein Topfvolumen von 10-15 Litern aus. Die Pflanze muss ja nur einige Wochen überbrücken. Ansonsten ist der Topf bis zum Auspflanztermin nur lose durchwurzelt und zerfällt eventuell beim Herausheben.
Anbau in Töpfen geplant?
Setze deine Pflanze am besten direkt in einen 20-40 Liter Topf. Die Wurzeln der jungen Cannabispflanze sollen sich in der Wachstumsphase ungehindert ausbreiten. Ist auch dieser Topf nach einigen Wochen durchwurzelt, topfe ein zweites Mal um (sofern du größere Pflanzen möchtest).
Schritt-für-Schritt Anleitung, wie man Cannabis das erst Mal umtopft:
1.
Fülle den großen Pflanztopf mit deiner vorbereiteten Grow Erde locker auf.
2.
Forme eine Kuhle in die Erde, mit dem doppelten Volumen des bisherigen Topfes.
3.
Diese Kuhle kleidest du mit einer 50:50 Mischung aus Anzuchterde und deiner Grow Erde aus. Das hilft der Hanfpflanze, sich an das neue Erdgemisch zu gewöhnen und beugt Nährstoffverbrennungen vor.
4.
Ziehe den Topf deiner Jungpflanze vorsichtig ab. Dazu drehst du die Cannabis Pflanze auf den Kopf und stützt mit einer Hand die Erde.
5.
Setze deine Cannabis Jungpflanze ein und drücke die Erde drumherum leicht fest.
6.
Gieße die umgetopfte Pflanze gut an. Das gesamte Erdreich sollte einmal gleichmäßig durchfeuchtet werden.
Glückwunsch, nun ist deine Cannabispflanze ready, um in der vegetativen Phase richtig durchzustarten. Vergiss nicht: Sonne, Sonne und nochmal Sonne – und nicht übergießen!
Hinweis
Durch Umtopfen pausiert kurz das Wachstum deiner Outdoor Cannabispflanze!
Mit jedem Mal umtopfen, erleidet deine Pflanze einen kleinen Schock. In der darauffolgenden Woche wird sich die Cannabispflanze kaum entwickeln. Ihre Wurzeln richten sich neu aus und gewöhnen sich an die Umgebung.
Um die Schockwirkung abzufedern, hilft es, etwas alte Erde um die Pflanze herum einzuarbeiten.
Hat sich Cannabispflanze neu sortiert, erfährt sie einen regelrechten Wachstums-Boost. Mehr Raum und frische Nährstoffe befeuern das Wurzelwachstum und die Bildung neuer Triebe!
Ob sich Umtopfen lohnt, ist also immer eine Abwägung. Es macht nur Sinn, wenn noch ausreichend Zeit für Wachstum bleibt (nicht kurz vor der Blüte).
-
Pro: Frische Nährstoffe + mehr Raum = Pflanzenwachstum
-
Contra: Schock durch umtopfen = einwöchige Wachstumsverzögerung
4.2 outdoor anzucht
Autoflower Anzucht und umtopfen
Autoflower Sorten durchlaufen nur eine kurze Wachstums- bzw. Vegetationsphase, die auf keinen Fall gestört werden darf. Schockst du diese Cannabis Sorten durch mehrfaches Umtopfen, verlierst du wertvolle Wachstumszeit. Und das bedeutet starke Ertragseinbußen!
So gehst du bei der Vorzucht von Cannabis Autoflower Sorten für den Outdoor-Anbau vor:
1.
Keime Autoflower Sorten beim Outdooranbau am besten direkt in den finalen Töpfen (ca. 20-30 Liter).
2.
Fülle den finalen Topf mit deiner finalen Grow Erde.
3.
Bereite dem Autoflower Samen darin, ein etwa 10-15cm tiefes Erdbett aus Anzuchterde.
4.
Befeuchte den Samen und lass ihn gemäß der Keimungs-Anleitung keimen.
4.3 outdoor anzucht
Cannabispflanzen richtig gießen
Ist das erste Blattpaar deiner Cannabispflanzen voll ausgebildet (Keimblätter zählen nicht), lautet die wichtigste Regel: Halte dich beim Gießen eher zurück.
Übergießen ist ein gut gemeinter, aber teils fataler Anfänger*innen Fehler. Wo liegt das Problem beim Übergießen von Cannabis?
Die Wurzeln brauchen Sauerstoff, um die Pflanze korrekt mit Nährstoffen zu versorgen. Stehen die Wurzel unter Wasser, erhalten sie kaum Sauerstoff.
Die Folge: Es kommt zu Nährstoffmangel. Im schlimmsten Fall beginnen die Wurzeln zu faulen (Wurzelfäule) und können gar keine Nährstoffe mehr aufnehmen.
Hanf Gieß-Tutorial
Die wichtigsten Regeln zum Gießen
Woche 1-2
-
Halte die Erde konstant feucht, bis die Keimung abgeschlossen ist und der Cannabis Keimling sein erstes gezacktes Blattpaar voll ausgebildet hat.
-
Spannst du eine Frischhaltefolie mit Luftlöchern über die Töpfe, ist leichtes Nachfeuchten nur alle paar Tage nötig.
Woche 3-4
-
Die jungen Wurzeln brauchen leicht feuchtes Erdreich, um sich schnell auszubreiten. Gießt du zu viel, wird die Nährstoffaufnahme beinträchtigt.
-
Warte am besten mit dem Gießen immer so lange, bis die oberen 2-3 cm der Erdschicht getrocknet sind.
-
Wie schnell die Cannabispflanze austrocknet, hängt von der Sonnenintensität und Umgebungstemperatur ab. Überprüfe die Trockenheit einfach mit der Fingerspitze.
Ab Woche 4
-
Gieße nur, wenn die Erde wirklich im Begriff ist durchzutrocknen und sich das Topfgewicht um die Hälfte reduziert hat (im Verhältnis zum frisch gegossenen Topf).
-
Wiege dafür den frisch gegossenen Topf (nach dem Abtropfen).
-
Als groben Richtwert für die Gießmenge kannst du 1/3 des Topfvolumens rechnen ("1/3 Regel")
-
Gieße gleichmäßig die gesamte Erdoberfläche, bis Wasser unten aus dem Topf läuft
-
Die besten Zeitpunkte zum Gießen sind vormittags und abends. Wassertropfen auf den Blättern können in der Mittagssonne wie ein Brennglas wirken!
-
Leere immer das Wasser aus den Untersetzern, um Staunässe zu vermeiden!
Bild: Halte dich an unser Gieß-Tutorial, um Übergießen zu vermeiden. Wer zu viel gießt, läuft Gefahr, seine Cannabispflanzen zu ertränken. Die Hanfpflanze kann dann keine Nährstoffe mehr aufnehmen, bekommt gelbe Blätter und geht ein.
Der richtige Zeitpunkt, um Cannabis für den Outdoor-Anbau zu keimen, ist Ende April.
Die sicherste und einfachste Variante ist die Keimung direkt in Anzuchterde. Kauf dir eine gute Anzuchterde im Baumarkt oder mische Erde selber an.
Setz die Cannabis Samen ca. 1cm tief in gut durchfeuchtete, lockere Erde. Jeder Samen erhält einen eigenen Anzuchttopf (0,5 - 1 Liter).
Bedecke die Samen vollständig (Dunkelkeimer) und achte auf konstante Temperaturen um die 24 °C.
Damit nichts schief gehen kann, folge unserer bebilderten Schritt-für-Schritt Anleitung zur Keimung.
An diesen Timings kannst du dich bei der Cannabis-Anzucht für den Outdoor-Anbau orientieren:
Keimung: 4-10 Tage
Vorzucht: 4-6 Wochen
Auspflanzen: Frühestens ab Mitte Mai (nach den Eisheiligen)
Cannabis Keimung beim Outdoor-Anbau:
Outdoor Samen auswählen
Prüfe bei der Auswahl deiner Outdoor Samen, ob die Cannabis-Sorte für deinen Standort geeignet ist. Für Deutschland, Österreich und die Schweiz bedeutet das:
-
hohe Schimmelresistenz und Robustheit
-
geeignet für gemäßigte bis kalte Klimazonen
-
kurze Blütezeit (8-12 Wochen)
Wir empfehlen dir, auf feminisierte Cannabis Samen zurückzugreifen. Ansonsten besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass eine männlich Pflanze mit an Bord ist. Männliche Hanfpflanzen enthalten kein THC und machen nur in Ausnahmefällen Sinn.
Die Wirkung einer Sorte schätzt du am besten anhand ihrer Beschreibung und Erfahrungsberichte ein (z.B. seedfinder.eu). Angaben wie Sativa bzw. Indica sind aufgrund der zuchtbedingten Sorten Durchmischung nur bedingt aussagekräftig.
Top-Cannabis Sorten für den Outdoor-Anbau in Deutschland, Österreich und der Schweiz:
Hochwachsende (3-4m) ertragreiche Outdoor Sorten:
-
Frisian Dews (Dutch Passion)
-
KC33 (KC Brains)
-
T.N.R. (KC Brains)
-
C99 (Female Seeds)
Mittelgroße (2-3m) ertragreiche Outdoor Sorten:
-
Durban Poison (Dutch Passion)
-
Early Skunk (Sensi Seeds)
-
Mandala #1 (Mandala Seeds)
-
Northern Lights (diverse Hersteller)
-
Purple #1 (Dutch Passion)
-
Hollands Hope (Dutch Passion)
-
Gelato (Barneys Farm)
Autoflower Outdoor Sorten:
-
Auto Ultimate (Dutch Passion)
-
Lowryder# (Dutch Passion)
(Unsere ganz persönlichen Lieblingssorten sind Durban Poison, Mandala und Frisian Dew.)
Fazit
So klappt die Cannabis Anzucht beim Outdoor-Anbau
Was ist nach der Keimung des Cannabis Samens zu tun?
Streckt eine Cannabispflanze den Kopf aus der Erde, solltest du umgehend für maximales (Sonnen-) Licht sorgen.
Falls die Nächte noch frisch sind (<15 °C), stellst du die Pflanze jeden Morgen in die Sonne und holst sie abends wieder ins Warme.
Alternativ kannst du nur unter Kunstlicht vorziehen. Dafür brauchst du allerdings eine Anzuchtlampe. Schreibtischlampen oder Ähnliches reichen nicht aus.
“Spargelt” deine Cannabispflanzen, ist das ein sicheres Anzeichen für Lichtmangel.
Wie gießt man Cannabis während der Keimung und Anzucht?
Übergießen ist neben Lichtmangel ein häufiges Anfänger*innen Problem. Halte dich beim gießen einfach an folgendes Gieß-Tutorial, dann klappt’s:
Woche 1-2:
Erde dauerfeucht halten (nicht nass) und Topf mit Frischhaltefolieb bespannen (Luftfeuchtigkeit).
Woche 3-4:
Gieße immer, sobald die oberen 2-3 cm austrocknen.
Ab Woche 4
Gieße, sobald sich das Gewicht des Topfes um die Hälfte reduziert hat, im Vergleich zum.
Wie und wann topft man Cannabis beim Outdoor-Anbau das erste Mal um?
Zeigen sich weiße Wurzelspitzen an der Topfunterseite, ist es Zeit umzutopfen.
Den nächstgrößeren Topf befüllst du mit Grow Erde und formst darin eine Kuhle für deine Cannabis Jungpflanze.
Diese Kuhle kleidest du mit einer Mischung aus Anzuchterde und Grow-Erde aus, damit sich deine Cannabispflanze sanft an die neue Umgebung gewöhnt.
Welche Topfgröße du dabei wählst, hängt davon ab, ob du planst, die Pflanze in diesem Topf großzuziehen oder sie bald auszusetzen.
Vorsicht: Autoflower Cannabisflanzen haben eine sehr kurze und limitierte Wachstumsphase. Deshalb gelten für das Umtopfen von Autoflower Sorten besondere Regeln. Die Keimung findet am besten direkt im finalen Topf (20-30 L) statt.
Wir wünschen deinen Babys einen starken Start!
(PS: Alle Daten wurden neutral recherchiert und sind nicht gesponsert.)