Grundlagen
für den erfolgreichen Cannabis-Anbau
Geringe Kosten, wenig Aufwand & Material - aber viel Ertrag! Die Vorzüge des Cannabis Outdoor-Anbaus liegen auf der Hand.
Bist du eher indoor oder outdoor Grower*in? Welche Vorteile hat der Cannabis outdoor Anbau?
Spoiler: Du hast einen sonnigen outdoor Standort? Bau outdoor an, es lohnt sich!
Texte zuletzt aktualisiert am 30.10.2024
1. Die wichtigsten Faktoren beim Cannabis Outdoor-Anbau
Der legale Cannabis-Eigenanbau in Deutschland ist ab April 2024 möglich. Pünktlich zur Grow-Saison!
Das stellt THC-Liebhaber*innen vor die Frage:
Wie schwierig ist es, Hanf im Garten oder auf dem Balkon selbst anzubauen?
Die erfreuliche Nachricht: Der Cannabis-Anbau (als „growen“ bezeichnet) ist deutlich leichter, als es hohe Schwarzmarktpreise vermuten lassen.
Als Faustregel gilt:
Wie immer beim Gärtnern kommt der grüne Daumen mit wachsender Erfahrung. Nicht vergessen: Nicht nur der Anbau sorgt für hohe Gras-Preise, sondern vor allem die Arbeit nach der Ernte. Denn in der Verarbeitung und Trocknung schlummert einiges an Arbeitsstunden!
Hanf (lat. Cannabis) liebt zwar heiße Sommer, ist aber äußerst robust und kommt mit dem nordeuropäischen Klima gut zurecht. Outdoor-Growing ist ohne Probleme in Deutschland, Österreich und der Schweiz möglich. Cannabis belohnt unerfahrene Gärtner*innen, ist schnellwüchsig und unkompliziert.
Wer selber anbaut, spart ordentlich! Mit Outdoor-Anbau lässt sich der persönliche Marihuana-Jahresvorrat relativ kostengünstig und einfach decken. Neben einem geeigneten Grow-Standort („Spot“) sind Neugierde und botanischer Ehrgeiz die wichtigsten Erfolgsfaktoren für eine reiche Ernte.
Die wichtigsten Faktoren beim Cannabis Outdoor-Anbau in Deutschland und Nordeuropa:
Ein aufgeschlagenes Buch und ein Stapel Bücher liegen auf einem Tisch in einem hellen Zimmer.
Ein aufgeschlagenes Buch und ein Stapel Bücher liegen auf einem Tisch in einem hellen Zimmer.
Eine Person hält einen Kompass in der linken Hand vor bergigem Hintergrund.
Sonnenstrahlen scheinen golden durch graue Regenwolken und erhellen den Himmel.
Ein Haufen aus vielen Cannabis Samen liegt auf einer geraden Fläche.
Eine silberne Schubkarre steht vor einem Misthaufen um beladen zu werden.
Wer in der Lage ist, eigene Tomaten anzubauen, kann auch Cannabis growen!
1.1 Anbaumethoden
Vorteile & Nachteile des Outdoor Cannabis-Anbaus
Möchtest du selber Hanf anbauen, so gilt es im Vorfeld deine Grow Strategie zu definieren. Denn ohne Plan keine Ernte!
Die Unterschiede zwischen indoor und outdoor Cannabis-Anbau lassen sich auf zwei wesentliche Charakteristika herunterbrechen:
Ziel: Verfügbare natürliche Ressourcen bestmöglich nutzen, um das Maximum aus dem jeweiligen Standort herauszuholen.
Resultat: Natürlicher Wachstumsverlauf mit größeren Pflanzen, aber evtl. schwankende Ernte-Ergebnisse.
Beide Herangehensweisen haben ihre Berechtigung sowie unterschiedliche Herausforderungen. Wer ohne Garten oder Balkon eigenes Marihuana anbauen möchte, muss meist auf eine Indoor-Growbox zurückgreifen. Gleiches gilt, wenn du eine Mutterpflanze zur Stecklingsvermehrung heranziehen möchtest oder nicht bereit bist, Qualitätsschwankungen in Kauf zu nehmen.
Verfügst du über eine passende Location, möchtest nicht viel investieren oder legst wert auf Bio-Cannabis, dann sei dir wärmstens zum Anbau im Freien geraten.
Beim Outdoor-Anbau stellt vor allem das Wetter als unberechenbare Variable ein gewisses Risiko dar (z.B. verregnete Sommer). Gleichzeitig bietet ein sonnenreiches Jahr die Chance auf mächtige Erträge.
Vor- und Nachteile des indoor & outdoor Cannabis-Anbaus auf einen Blick:
1. geringer Materialaufwand und Kosten
2. wenig Pflege- und Gießaufwand
3. anfängerfreundlich
4. keine Fixkosten (z.B. Strom)
5. große Pflanzen möglich (z.B. 2-4m Höhe)
6. hohe Erträge möglich (100-300g pro Pflanze sind realistisch)
7. ökologisches und nachhaltiges Growen ist einfach umsetzbar
8. Nutzung natürlicher Ressourcen (Kompost, Bodenmikrobiologie)
9. reduziertes Düngen bei guten Böden
10. Guerilla Growing möglich
1. unabhängig vom Zyklus der Jahreszeiten
2. kontrollierbare Vegetations- und Blühdauer
3. potente Pflanzen (bei optimalen Bedingungen)
4. kurze Vegetationsphasen, schnellere Ernte
5. konstanter Bedingungen ermöglichen Zucht
6. Mutterpflanze zur Stecklingsvermehrung möglich
7. Diskretion
1.2 Entscheidungshilfe
Cannabis Indoor oder Outdoor anbauen?
Du siehst, die Abwägung „indoor vs. outdoor“ besitzt schon fast philosophische Dimensionen. Neben den räumlichen Gegebenheiten, gilt es deine persönliche Zielsetzung zu klären.
Dies betrifft vor allem die Faktoren Kosten, Aufwand und vertretbare Zeit bis zur Ernte sowie Sicherheitsvorkehrungen.
Um eine wohl durchdachte Entscheidung treffen zu können, solltest du dir folgende Grundfragen beantworten:
Welchen Standort bzw. Raum habe ich zur Verfügung? (Garten/Balkon vs. Wohnung)
Wie viel Geld möchte ich ausgeben? (outdoor günstig vs. indoor teuer)
Wie viel Bereitschaft bringe ich mit, mich tief in den Hanfanbau einzuarbeiten? (Indoor-Anbau ist deutlich technischer und wissensintensiver)
Wann möchte ich ernten bzw. wie viel Zeit habe ich?
(Oktober/November vs. saisonunabhängig?)
Kann ich ausreichend Sicherheitsvorkehrungen treffen? (unzugänglicher Bereich im Garten)
Möchte ich komplett auf künstliche Substrate und Düngemittel verzichten? (Bio-Indoor-Anbau kaum möglich)
Wähle deine Cannabis Anbaumethode
Bild: Der Entscheidungsbaum hilft dir bei der Abwägung, ob der indoor oder outdoor Cannabis-Anbau für dein Szenario die passende Wahl ist. Gehe die Fragen Schritt für Schritt durch.
1.3 Outdoor-anbau:
Aufwand, Equipment & Kosten
Du hast dich für den Outdoor-Anbau entschieden? Glückwunsch, damit wählst du die günstigste, unkomplizierteste und natürlichste Anbauform. Dieser Abschnitt skizziert den zu erwartenden Arbeits- und Pflegeaufwand, Materialbedarf und die Kosten beim Cannabis Outdoor-Anbau.
Aufwand, um drei Cannabis Pflanzen outdoor anzubauen:
ca. 1 Tag für die Standortvorbereitung
ca. 1 Tag Recherche, Samen- und Materialbeschaffung
ca. 2h für Vorbereitung der Keimung und Anzucht
ca. 1h für das Auspflanzen
kontinuierliche Pflege: mindestens zwei Mal pro Woche gießen und Kontrolle
ca. 1-2 Tage für die Verarbeitung der Ernte (je nach Ertrag)
Grobe Kosten für 3 Outdoor Cannabispflanzen:
-
Low Budget: ~50€ für Outdoor Samen und Erde aus dem Baumarkt
-
Advanced: ~100€ für Samen, Töpfe, selbst gemischt Erde und Dünger
50€ beziehungsweise 100€ sind zwar eher knapp kalkuliert, mit einigen DIY-Tricks aber durchaus realistisch. Beim Cannabis-Anbau im Garten oder auf dem Balkon bleibt jede Menge Spielraum für Improvisation und Kreativität.
Statt auf teures Grow-Equipment, kannst du häufig auf haushaltsübliche Materialien zurückgreifen.
Die Voraussetzung dafür ist allerdings: Du scheust dich nicht, dir die Hände schmutzig zu machen!
Im weiteren Verlauf findest du hierzu immer wieder Boxen mit Low-Budget Tipps.
Low Budget Tipp
Nutze natürliche Ressourcen statt teuren Speziallösungen!
Kommst du an hochwertigen Kompost, sitzt du auf einer wahren Goldgrube. Mit guter Komposterde lässt sich fast alles herstellen, was das Grower*innen Herz begehrt: effiziente Growerde, Komposttee bzw. Nährlösungen, Dünger und Regenwürmer.
Mist eignet sich ebenfalls hervorragend, um deine Erde zu düngen und mit Mikroorganismen anzureichern (besonders geeignet ist gereifter Pferde-, Hühner- oder Kuhmist).
Die Erde von Maulwurfshügeln kann Anzuchterde ersetzen. Selbst gemischte Jauchen und Extrakte (z.B. Brennessel, Schachtelhalm) fungieren als natürliches Pestizid.
Im Baumarkt kannst du zudem häufig Tomatendünger mit geeignetem NPK-Verhältnis finden und damit teure Spezialdünger ersetzen. Dünger Experimente solltest du allerdings eher an Freilandpflanzen durchführen, als an Cannabispflanzen in Töpfen.
An zwei wesentlichen Faktoren solltest du jedoch niemals sparen, denn sie sind das Fundament deines Grows: 1. geeignete Outdoor-Samen und 2. nährstoffreiche Erde. Letztere kannst du wunderbar selbst mischen. Lies dazu am besten unser Kapitel zum Thema Erde vorbereiten.
Hast du außerdem Zugang zu guter Komposterde oder sogar Mist vom Bauern, entfallen die größten Kostenfaktoren. Und nicht nur der Geldbeutel profitiert: Der Einsatz solcher natürlichen organischen Düngemittel verbessert und belebt deine Bodenqualität nachhaltig.
Folgendes brauchst du für den Cannabis-Anbau im Freien:
Material Checkliste
Geeignete Cannabis Outdoor-Samen
(angepasst an lokale klimatische Bedingungen)
Kleine Töpfe für Keimung & Anzucht
Low Budget: sterile Joghurtbecher, Töpfe von Küchenkräutern
Evtl. große Töpfe für Wachstumsphase ca. 40 Liter
Low Budget: Mörtelkübel
Bio-Anzuchterde (aus Baumarkt)
Hochwertige Erde mit geeignetem PH-Wert von 6-7 und NPK-Verhältnis von mindestens 3:1:1
Low Budget: Erde selber mischen
Organischer Dünger oder notfalls Mineraldünger
(z.B. Humus, Komposterde, Hornspäne, Mist, etc.)
Erreichbare Wasserquelle (optimalerweise Regenwasser)
Evtl. Schädlingsabwehr
(Schneckenkorn, Drahtgitter, umweltverträgliche Insektizide)
Werkzeuge
Schaufel, Gartenschere, Stöcke zum Stützen, Gießkanne/Schlauch, Bindeschnur
Außerdem hilfreich
Taschenmikroskop (ca.10-15€), Sprühzerstäuber, kleine Scheren (Verarbeitung der Ernte), PH-Messgerät (Bodenkontrolle), Hydrometer (Luftfeuchtigkeit während der Trocknung)
Fazit
Outdoor-Anbau: Geringe Kosten, wenig Pflege und viel Ertrag!
Beim Outdoor Growing steht und fällt dein Projekt mit der Standortwahl. Ideale Orte, um Cannabis im Freien anzubauen, sind: Sonnige Gärten, Südbalkone, (Dach-) Terrassen und Gewächshauser. Verfügst du über einen Grow-Spot in Südlage mit 6-8 Stunden Sonne, ist der Platz perfekt gewählt.
In solchen Szenarien kannst du auch als Anfänger mit einer großen Ernte rechnen. Generell gilt: Je weniger Sonnenstunden, desto geringer der Ertrag!
Aufgrund des geringen Materialbedarfs, ist der Outdoor-Anbau kostengünstig, wenig aufwändig und kaum wissensintensiv und somit für Einsteiger leicht zu realisieren.
Im Freilandanbau können Hanfpflanzen ihr maximales Potential voll ausschöpfen. Je nach Cannabis Sorte ist eine Pflanzenhöhe von 2-4m keine Seltenheit. Bei nährstoffreichem Boden und viel Sonne, können im Freien deutlich größere Erträge als beim Indoor Cannabis-Anbau erzielt werden.