Ganz im Sinne des Matriarchats, ist die weibliche Pflanze für die meisten Grower*innen das stärkere Geschlecht.
Zur Blütezeit bilden weibliche Hanfpflanze sehr viel mehr Harzdrüsen als ihre männlichen Kollegen. Nicht nur die Harzdichte, sondern auch das gesamte Gewicht und die Biomasse sind bei weiblichen Cannabispflanzen um einiges größer als bei der männlichen Pflanze.
Männchen sind also nur für die Befruchtung bzw. die Samenproduktion interessant. Die Bestäubung erfolgt über die Luft und kann unter Umständen über einige Kilometer Entfernung erfolgen; das ist aber nur sehr selten der Fall.
Entfernungen von mehr als 100 Metern führen nur selten zur vollen Befruchtung, wobei der Blüteimpuls der weiblichen Pflanze schon durch leichte Befruchtung unterbrochen werden kann.
Männliche Pollen können auch vom Menschen auf weibliche Hanfpflanzen übertragen werden. Der Pollen lässt sich zudem aufbewahren und noch nach einem Jahr auf eine weibliche Pflanze übertragen, z.B. mit einem Pinsel.
Bei feminisiertem Saatgut ist die Chance eine männliche Pflanze im Boot zu haben, gleich null. Hin und wieder kann es aber zu Zwittern kommen. In diesem Fall weist deine Pflanze männliche, wie auch weibliche Geschlechtsmerkmale auf.
Geschlechtsmerkmale von Cannabispflanzen
Je früher du das Geschlecht erkennst, umso besser. Beobachte dazu die Knotenpunkte (Nodien): Das Geschlecht zeigt sich an den Knoten der Hanfpflanze, wo die Seitentriebe aus dem Stamm wachsen. Behalte diese Stellen genau im Blick und suche nach folgenden Geschlechtsmerkmalen:
Weibliche Pflanzen: Entwickeln kleine, haarige, weiße Stigmen, die aus winzigen Knospenkelchen (Calyx) entwachsen. Die Calyxen befinden sich an den Knotenpunkten (Nodien) der Sprossachse. Das weiblichen Geschlechtsorgane der Cannabispflanze ähnelt somit einem weiß-glitzernden Haar, das s aus einem grünen Kelch sprießt.
Männliche Pflanzen: Produzieren kleine, runde Säcke, die Pollen enthalten. Die Pollensäcke hängen wie Trauben und öffnen sich mit der Reife, um ihren Pollen freizusetzen.
Tipps zur Cannabis Geschlechtsbestimmung
Früherkennung: Es gibt sogenannte Vorblüten, die bereits vor dem eigentlichen Beginn der Blütephase erscheinen. Sie sind ein früher Indikator für das Geschlecht der Hanfpflanze, aber nicht zu 100% zuverlässig (Zwitterrisiko).
Geduld: Manchmal braucht es etwas Zeit, bis die Geschlechtsmerkmale deutlich erkennbar sind. Abwarten und hinschauen!
Isolation männlicher Pflanzen: Wenn du sicher bist, dass eine Pflanze männlich oder zwittrig ist, solltest du sie isolieren (für Samenproduktion) oder vernichten, um zu verhindern, dass sie weibliche Pflanzen bestäubt.
Durch die frühe Identifizierung des Geschlechts kannst du sicherstellen, dass deine weiblichen Cannabis-Pflanzen nicht bestäubt werden und mit voller Kraft harzige, THC-haltiger Blüten produzieren.
Vorblüte bei Cannabis erkennen
Das weibliche Geschlecht zeigt sich bereits nach ca. 4 Wochen zu Beginn der vegetativen Phase. Zwischen den Nodien bzw. Blattachseln bilden sich einzelne kleine tropfenförmige Kelche (Calyxe) mit weißem Faden (Stigmen).
Kannst du einen derartigen weißen Faden feststellen, kannst du sicher sein, dass es sich nicht um ein Männchen handelt. Es kann allerdings nicht ausgeschlossen werden, dass deine Pflanze eventuell später noch zwittert.
Die Cannabis Vorblüte zeigt sich für einige Wochen, danach zerfällt sie meist. Weitere Calyxe bilden sich erst mit Beginn der "echten" Blüte.
100-prozentige Geschlechtsmerkmale sind erst feststellbar, wenn deine Cannabispflanze die vegetative Phase beendet hat und in die Blütephase eintritt. Dies geschieht, sobald die Tage kürzer werden (gegen Ende August). Beim Indoor-Anbau beginnt die Blütephase, sobald der Lichtzyklus auf 12 Stunden Licht und 12 Stunden Dunkelheit umgestellt wird.
Wie erkennt man einen Zwitter bei Cannabis?
Beim sogenannten "zwittern" weist eine Cannabis Pflanze männliche und weibliche Geschlechtsmerkmale auf.
Dieser Zustand ist auch als Hermaphroditismus bzw. Hermaphrodit bekannt.
Cannabis Zwitter können aus verschiedenen Gründen entstehen, unter anderem durch Stress, wie Temperaturschwankungen, falsche Lichtzyklen, Verletzungen, Krankheiten oder eine schwache Genetik.
Das Erkennen eines Zwitters ist entscheidend, um der ungewollten Bestäubung weiblicher Pflanzen vorzubeugen. Auf diese Anzeichen solltest du achten:
Vereinzelte Pollensäcke: Überprüfe die Pflanze sorgfältig auf ovale Pollensäcke, die sich eventuell zwischen den Blüten bilden. Sie sind meist gelblich und unterscheiden sich in ihrer Form von den weiblichen Blütenständen.
Diffuse Verteilung: Bei einem Zwitter können die männlichen und weiblichen Geschlechtsorgane an verschiedenen Stellen der Pflanze auftreten. Es ist möglich, dass einige Nodien oder Blütenstände männliche Merkmale aufweisen, während andere weiblich sind.
Wie lässt sich zwittern bei Cannabis verhindern?
Um das Zwitter-Risiko im Verlauf deines Cannabis Grows zu minimieren, solltest du von Beginn an einige präventive Maßnahmen berücksichtigen.
Cannabispflanzen beginnen zu zwittern, wenn die natürlichen Stoffwechselprozesse und Regenerationsphasen gestört werden.
Daher lautet die Faustregel: Je weniger Stress, desto geringer die Gefahr, dass deine Cannabispflanzen zwittern. So vermeidest du zwittrige Hanfpflanzen:
REGEL: Nutze hochwertiges und stabiles (neues) Saatgut! Häufig werden die entstandenen Samen eines vorangegangenen Grows eingepflanzt. Ebenfalls beliebt ist die Verwendung von Cannabis Samen, die in Tütchen von gekauftem Weed gefunden wurden. Aber bedenke: Die Genetik der Tochtergeneration von Hybridsaatgut ist immer instabil, das Zwitter-Risiko steigt somit signifikant. Orientiere dich an unseren Tipps zum Kauf von Cannabissamen.
REGEL: Nutze Cannabis Sorten, die für dein Anbau-Szenario (outdoor vs. indoor, Klimazone) gezüchtete wurden! Pflanzt du beispielsweise eine Indoor-Sorte im kühlen norddeutschen Garten an, passen die Umweltbedingungen nicht wirklich zusammen. Die Sorte ist für konstante Temperaturen unter Kunstlicht gezüchtet worden. Das Zwitter-Risiko steigt folglich! Sieh dir unsere Outdoor Sortenempfehlungen an.
REGEL: Sorge für natürliche Beleuchtungszyklen! Beim Outdoor-Anbau gilt es Störlicht zu vermeiden. Beleuchtet beispielsweise eine Straßenlaterne dauerhaft deine Cannabispflanze in der Nacht passiv mit, sorgt das für Stress und Zwitter-Anfälligkeit. Für den Indoor-Anbau heißt das: Die Lichtzyklen deiner Lampen sollten sich an der natürlichen Tageslänge orientieren und nicht maximal ausgereizt werden.
REGEL: Vermeide Temperaturschocks! Beim Outdoor-Anbau bedeutete das: Sorge dafür, dass deine Cannabis Jungpflanzen keinen Temperaturen unter 15 °C ausgesetzt sind. Pflanze also nicht zu früh aus. Beim Indoor-Anbau solltest du darauf achten, dass Temperaturen und Luftfeuchtigkeit konstant bleiben und es keine extremen Ausreißer nach oben oder unten gibt.
Fazit: Was tun, wenn du einen Zwitter erkennst?
Im Real Life sind wir inklusiv, aber outet sich eine Cannabisdame als zwittrig, hast du ein Problem.
Lässt du die zwittrige Hanfpflanze weiterwachsen, bestäubt sie die eigenen weiblichen Blüten sowie alle umliegenden blühenden Cannabispflanzen. Damit stoppt sofort die Blütenbildung und es bilden sich Samen.
Die Samen zwittriger Cannabispflanzen sind zudem von geringer Qualität, da sie die instabile Genetik einer zwittrigen Pflanze in sich tragen. Wird dieses Saatgut weitergenutzt, erhöht sich das Zwitter-Risiko der Folgegeneration ebenfalls erheblich. Also lieber auf neues Saatgut setzen!
Erkennst du eine zwittrige Cannabispflanze in deiner Hanfplantage, heißt es also: Zwitter absägen und Cannabis Butter draus machen! Denn das geht auch wunderbar mit zwittrigen Pflanzen.
Solltest du vorhaben Hanfsamen für's Müsli oder Vogelfutter zu produzieren, kannst du sie natürlich getrost stehen lassen.
Ich wenn nur Matriachat oder Patriachat in einem Cannabis Grow zu lesen bekomm, bekomm ich das kotzen. Haltet Politik hieraus.