Pflanzenkohle ist nichts anderes als kristalliner Kohlenstoff, erzeugt durch Pyrolyse pflanzlicher Materialien wie Holz, Blättern oder Gartenabfällen. Das Ergebnis ist ein hocheffektiver Nährstoffspeicher und Bodenverbesserer, der sich optimal als Zusatz für deine Cannabis Grow-Erde eignet.
Wie du einfach Pflanzenkohle einfach selber gewinnen kannst und was sie deinen Hanfpflanzen an Vorteilen bietet, erklären wir in unserem Beitrag zu Pflanzenkohle selbst herstellen.
Um Pflanzenkohle beim Cannabis Anbau einzusetzen, musst du die Pflanzenkohle vor ihrem Einsatz aufladen - auch „aktivieren“ genannt. Wie du die Pflanzenkohle effektiv auflädst, erklären wir in diesem Artikel.
Verstehen, warum die Aktivierung der Pflanzenkohle wichtig ist
Die hohe Adsorptionsfähigkeit – also die Fähigkeit, sich vollzusaugen, führt dazu, dass Pflanzenkohle, hervorragend verfügbare Nährstoffe sowie Feuchtigkeit bindet.
Dies bedeutet aber auch, dass die Pflanzenkohle der Umgebung Nährstoffe entzieht. Mengst du beispielsweise frische Pflanzenkohle deiner Cannabis Grow-Erde bei, wird die Kohle der Erde zunächst Nährstoffe entziehen und diese einspeichern.
Um das zu vermeiden, wird die Pflanzenkohle beim Cannabis Anbau im Vorfeld aufgeladen und fungiert im Anschluss als langanhaltendes Nährstoff Depot, an dem sich deine Hanfpflanze laben kann.
Faktoren zur Nährstoffaufladung von Pflanzenkohle
Bevor du die Pflanzenkohle in deinen Garten einbringst, solltest du unbedingt deine Pflanzenkohle aktiveren bzw. "aufladen":
Mit Nährstofflösung aufladen: Lade die Pflanzenkohle mir einer nährstoffhaltigen Flüssiglösung auf. Die Pflanzenkohle saugt sich voll und speichert die die primäre (NPK) und sekundäre Nährstoffe (Eisen, Schwefel, etc.) sowie Spurenelemente.
Mit Mikroorganismen besiedeln: Eine Besiedelung mit Mikroorganismen steigert die Verfügbarkeit der fixierten Nährstoffe und die mikrobiologische Aktivität (Bodenleben) deiner Grow-Erde.
Schritt-für-Schritt Anleitung: Pflanzenkohle aktivieren mit Kompost
Benötigte Materialien: gereifter Kompost (o.a. organische Dünger), Bottich/Eimer, chlorfreies Wasser, Sieb
Pflanzenkohle vorbereiten: Zerstampfe die Pflanzenkohle so klein wie möglich. Eine kleinere Körnung vergrößert die verfügbare Oberfläche und verbessert die Interaktion mit dem Kompost.
Kompost vorbereiten: Benutze reifen, qualitativ hochwertigen Kompost. Der Kompost sollte reich an Mikroorganismen und Nährstoffen sein.
Komposttee herstellen: Weiche 1 Teil Kompost in 5 Teilen Regenwasser oder abgestandenem Wasser ca. 3-5 Tage ein. Füge etwas Speisestärke oder Zuckerrübensirup bzw. Vinasse hinzu und rühre dabei regelmäßig um. Je mehr Luft du unterwirbelst, desto besser. Idealerweise hat das Wasser eine Temperatur von 15-25 °C.
Pflanzenkohle in Komposttee baden: Seihe den Komposttee ab, und leg deine Pflanzenkohle 1 Tag in den Komposttee ein. Anschließend seihst du die Pflanzenkohle ab und lässt sie etwas abtrocknen. Den Komposttee kannst du wunderbar nutzen, um Pflanzen (verdünnt) zu gießen.
Pflanzenkohle mit Kompost mischen: Vermische die Pflanzenkohle gründlich mit Komposterde. Ein gutes Mischverhältnis ist etwa 1 Teil Pflanzenkohle zu 3 Teilen Kompost. Du kannst noch Urgesteinsmehl und etwas Dünger beigeben.
Inkubation: Lasse die Mischung für mehrere Wochen ruhen, damit die Mikroorganismen aus dem Kompost die Pflanzenkohle besiedeln können. Während dieser Zeit binden die Mikroorganismen Nährstoffe an die Pflanzenkohle und machen sie später für die Pflanze verfügbar.
Regelmäßiges Wenden: Wende die Mischung gelegentlich, um eine gleichmäßige Besiedlung und Belüftung zu gewährleisten.
Prüfung der Reife: Nach einigen Wochen sollte die Pflanzenkohle aktiviert sein, erkennbar an einem erdigen Geruch und einer reichhaltigen Farbe.
Womit Pflanzenkohle aktivieren?
Neben Komposttee kannst du deine Pflanzenkohle auch mit vielen anderen organischen Düngemitteln effizient "aufladen". Wichtig ist, das die Pflanzenkohle jeweils einige Tage bis Wochen in einer Brühe aus den Düngemitteln ziehen kann.
Besonders geeignete Materialien, um Pflanzenkohle für den Cannabisanbau zu aktivieren sind:
Mist & Mistpellets (z.B. Rind, Huhn, Pferd)
Urin bzw. Harnstoff (notfalls Ad Blue von der Tankstelle)
Brennnesseljauche & Ackerschachtelhalmjauche
Horn - & Knochenmehl
(Bio-) Pflanzendünger
Urgesteinsmehl
Laub-Waldboden mit Mikroorganismen
Fazit
Zugegeben, Kompost oder andere organische Materialien in Wasser zu baden um aktivierte Pflanzenkohle abzuseihen ,ist gewöhnungsbedürftig. Aber das Resultat ist ein organischer Top-Cannabisdünger, mit dem du nicht überdüngen kannst.
Das besondere an aktivierter Pflanzenkohle: Richtig aufgeladen, fungiert Pflanzenkohle als effizienter Cannabis Langzeitdünger. Wie ein vollgesogener Schwamm, gibt die Pflanzenkohle ihre Nährstoffe langsam an deine Hanfpflanze ab. Zudem lässt sich Pflanzenkohle einfach von Mikroorganismen (Living Soil) besiedeln.
Kurz: Eine richtige Öko-Grow-Wunderwaffe!
Die korrekte Vorbereitung und Nährstoffaufladung von Pflanzenkohle ist entscheidend, um die Vorteile für den Cannabis-Anbau vollständig zu nutzen. Durch eine mehrwöchige Aktivierung wird sichergestellt, dass die Pflanzenkohle mit Nährstoffen gesättigt ist.
Befolgst du diese Schritte, bietet aktivierte Pflanzenkohle Cannabispflanzen ein ideales Nährstoffdepot und pusht die mikrobiologische Aktivität deiner Grow-Erde.
Comments